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Kleine Könige aus den Meerbuscher Kirchengemeinden zu Gast beim Bürgermeister

„Schule statt Fabrik“– Sternsinger-Aktion richtet sich diesmal gegen Kinderarbeit  in armen Ländern.

Wenn Bürgermeister Christian Bommers wie in jedem Jahr kurz vor Weihnachten eine Abordnung der Sternsinger aus den Meerbuscher Kirchengemeinden empfängt, wird ihm warm ums Herz. „Als Junge war ich selbst Messdiener und auch Sternsinger. Auf die Aktion zum Fest der Heiligen Drei Könige habe ich mich immer besonders gefreut“, berichtete Bommers den Kindern beim Empfang in der Alten Stadtkämmerei am Dr.-Franz-Schütz-Platz. „Heute bin ich stolz, wieder der Erste zu sein, den ihr besucht.“ Sich bei Wind und Wetter und weitem Fußweg für Altersgenossen in den armen Regionen der Welt einzusetzen, sei eine tolle Aufgabe, die Verantwortungsgefühl weckt, das Selbstbewusstsein stärkt und viele Kinder fürs Leben prägt. Zudem sei der Sternsingerbesuch gerade auch für allein lebende Menschen alljährlich ein kleiner Glücksmoment. Somit sei der ehrenamtliche Einsatz der Kinder gar nicht hoch genug einzuschätzen.

Traditionsgemäß stellten die Jungen und Mädchen in ihren bunten Königsgewändern dem Bürgermeister und den Pfarrern Michael Berning (St. Mauritius und Heilig Geist) und Norbert Viertel (Hildegundis von Meer) vorab das aktuelle Motto des Dreikönigssingens vor. In diesem Jahr unterstützt die Aktion vor allem Hilfsorganisationen, die sich in Bangladesh dafür einsetzen, Jungen und Mädchen aus der Kinderarbeit zu befreien und ihnen den Schulbesuch zu ermöglichen. Nach der Vorstellung gab es wie immer den ersten Geldschein in die Sammelbüchsen und ein munteres Weckmannessen. Zum Schluss wurde die Tür des Rathauses wieder mit dem Segensspruch „C + M + B“ („Christus mansionem benedikat – Christus segne das Haus“) und der Jahreszahl verziert.

Das Dreikönigssingen ist seit den 1950er Jahren das weltweit größte Hilfsprojekt von Kindern für Kinder. Alljährlich ziehen die kleinen Könige rund um den Festtag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar von Haus zu Haus, um Spenden zu sammeln. Wer besucht werden möchte, kann sich in den Pfarrbüros anmelden.

Wissenswertes zur Aktion Dreikönigssingen 2026

„Schule statt Fabrik – Sternsingen gegen Kinderarbeit“ heißt das Leitwort der Aktion 2026, bei der in allen 27 deutschen Bistümern wieder rund 300.000 Sternsinger von Tür zu Tür ziehen werden. Beispielland ist diesmal Bangladesh. Trotz Fortschritten im Kampf gegen Kinderarbeit müssen in dem südasiatischen Land nach Angaben des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“ noch rund 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche täglich hart arbeiten – 1,1 Millionen sogar unter besonders gesundheitsschädlichen und ausbeuterischen Bedingungen. Sternsinger-Partnerorganisationen setzen sich dafür ein, Kindern den Schulbesuch zu ermöglichen.

Zu den Partnern der Sternsinger-Aktion gehört auch die Abdur Rashid Khan Thakur Foundation (ARKTF). Die Organisation befreit in der Region Jessore in Westbangladesch Kinder und Jugendliche aus gesundheitsschädigenden Arbeitsverhältnissen. Das ARKTF-Team unterstützt die (Wieder-)Einschulung oder Ausbildung der jungen Menschen. Außerdem sensibilisiert der Sternsinger-Partner Kinder, Eltern, Arbeitgeber, lokale Behörden und Regierungsmitarbeiter für die Kinderrechte. Die Caritas Bangladesch bildet im Norden des Landes Kinder und Jugendliche armer und benachteiligter Bevölkerungsgruppen aus. Sie sensibilisiert Eltern für das Recht auf Bildung und vermittelt ihnen, dass ihre Kinder bessere Zukunftschancen haben, wenn sie zur Schule gehen.

Insgesamt kommt der Erlös der Aktion Sternsingen rund 100 Kinderhilfsprojekten in aller Welt zugute. Die Spendenbereitschaft für die kleinen Könige ist offenbar ungebrochen. Bei der Aktion im Januar 2025 kamen bundesweit knapp 48 Millionen Euro für Kinderhilfsprojekte in aller Welt zusammen.