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Illegaler Lkw-Verkehr durch Lank-Latum und Nierst zum Krefelder Hafen muss unterbunden werden: Bürgermeister nimmt Geschäftsleitungen von Amazon und Bauhaus in die Pflicht

Untragbare Situation: Kein Giga-Liner aber gleich 2 LKW des Online-Versandriesen Amazon zwängen sich gleichzeitig über die Stratumer Straße am Kindergarten „Mullewapp“ vorbei durch Nierst.

Für Bürgermeister Christian Bommers Anlass genug, auch zwei der im Krefelder Hafen ansässigen Großunternehmen, die erheblichen Lieferverkehr anziehen, in die Mitverantwortung und in die Pflicht zu nehmen: Die Bauhaus AG betreibt ihr europäisches Zentrallager im Krefelder Hafen, Amazon Deutschland hat dort sein Sortier- und Verteilzentrum angesiedelt. Letzten Anstoß für Bommers‘ Initiative gab eine E-Mail eines verärgerten Anwohners, der mit seinem Smartphone die brenzlige Durchfahrt eines langen Amazon-Gigaliners durch die enge Stratumer Straße in Nierst festgehalten hatte. „Diese Fotos könnte ich täglich mehrmals machen“, sagt er dazu.

In einem Brief an den Country Manager der Amazon Niederlassung Deutschland, Ralf Kleber, und an den Gesamtlogistik-Leiter der Baumarktkette Bauhaus, Thorsten Winter, hat Bommers jetzt die beiden Führungkräfte aufgefordert, die widerrechtlichen Abkürzungen durch Lank-Latum und Nierst zu unterbinden. „Ich bitte Sie, dafür Sorge zu tragen, dass sowohl Ihre eigene Logistik-Flotte als auch die Ihrer Partner die geltenden Durchfahrtsverbote (…) beachten und sich zur Anfahrt Ihres Zentrallagers der zulässigen Routen in den Krefelder Hafen – insbesondere aus südlicher Richtung über die Autobahn 57 – bedienen.“ Weder die dörflichen Strukturen in Lank-Latum noch Nierst seien für überörtlichen Schwerlastverkehr geeignet. „Zudem liegen an beiden Ortsdurchfahrten öffentliche Einrichtungen, auch Kindertagesstätten, deren Schutz in unser aller Interesse steht“, so Bommers.

Die zahlreichen Schilder und Hinweistafeln, die die Stadt in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW aufgestellt habe, seien unmissverständlich. „Seit Anfang des Jahres befinden sich zudem zwei spezielle Lkw-Blitzer in Betrieb, die den illegalen Lkw-Verkehr erfassen und ahnden“, heißt es weiter in den Briefen an die Amazon- und Bauhaus-Chefs. Auch mit den Betreibern von Navigationssystemen habe die Stadtverwaltung Kontakt aufgenommen, damit die Systeme aktualisiert und die Durchfahrtsverbote darin deutlich ausgewiesen werden.

Jetzt hofft Christian Bommers auf einen konstruktiven Dialog mit den Unternehmens- und Logistikleitungen. „Verkehrstechnisch haben wir alles Erdenkliche unternommen, aber ohne die Einsicht der Verkehrsverursacher geht es nicht.“