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Stadt kürt wieder Meerbuschs Vorgärten des Jahres: Bunte, naturnahe Vielfalt statt schottergrauer Steinwüsten

Mitmachen und gewinnen: Gartencenter unterstützen die Initiative und stiften attraktive Preise.

Einheimische Blühstauden wie der Dost locken auch farbenprächtige Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge (links) oder den Kaisermantel in den Vorgarten.

„Ab in den Garten, fertig, los!“ – Die Stadt Meerbusch hat zum dritten Mal den Wettbewerb „Meerbuschs Vorgärten des Jahres“ ausgeschrieben. Prämiert werden wieder naturnah und bunt gestaltete Vorgärten, die mit heimischen Blumen, Stauden und Gehölzen Bienen, Schmetterlingen und Insekten jeder Art wertvollen Lebensraum bieten. Bis zum 15. September 2023 haben die Teilnehmer Zeit, eine E-Mail mit zwei bis drei aussagekräftigen Fotos, die Gestaltung und Charakter des Vorgartens dokumentieren, an die Adresse vorgarten@meerbusch.de zu senden. Die Fotos – gern auch aus verschiedenen Blüh-Phasen des Sommers – sollten jeweils 2 bis 3 Megabyte groß sein. Ein kurzer erklärender Text kann die Bewerbung abrunden. „Dann noch den vollständigen Namen und Adresse hinzufügen, und es kann losgehen“, so Stadtsprecher Michael Gorgs. Eine Fachjury um Bürgermeister Christian Bommers werde die Bewerbungen sichten, nach Insektenfreundlichkeit, Naturnähe und Vielfalt bewerten und die Gewinner persönlich mit einer Urkunde auszeichnen.

Dazu gibt es wieder attraktive Preise zu gewinnen. Die vier großen Meerbuscher Gartencenter Bogie, Selders, Jentjens und Wantikow, der Landschafts- und Gartenbaubetrieb Terra Viridis sowie die Baum- und Rosenschule Schubert haben spontan wieder ihre Unterstützung zugesagt: Den Besitzern der sechs schönsten Vorgärten winken Einkaufsgutscheine der Sponsoren und eine Gartengrundpflege im Wert von je 250 Euro. Auf weitere Einsender wartet moderne Fachliteratur mit praktischen Tipps und Pflanzempfehlungen zur naturnahen Gartengestaltung. Info-Material der Stadt dazu liegt in Kürze auch in den Bürgerbüros und öffentlichen Einrichtungen der Stadt sowie bei den Gartencentern aus.

Der Vorgarten-Wettbwerb der Stadt hat ernsten Hintergrund: Auch in Meerbusch gibt es immer mehr „Schottergärten“. Fatal ist: Die versiegelten Flächen sind ökologisch wertlos, biologisch tot und mikroklimatisch höchst bedenklich. Durch das Fehlen von Pflanzen wird weder Sauerstoff produziert, noch Feinstaub gebunden. Bei Sonneneinstrahlung heizen sich die „Steinwüsten“ auf und strahlen die Hitze in die Umgebung ab. Und: Entgegen landläufiger Auffassung sind Schottergärten nicht pflegeleicht: Zwischen den Steinen setzen sich Samen fest, Unkraut sprießt, totes Laub und Dreck sammelt sich.

Die Stadt Meerbusch begegnet dem unerfreulichen Trend zu Schotter und Kies im Garten nicht allein mit den begrenzten Mitteln der Bauordnung. „Das Baurecht in NRW gibt leider noch immer kein rechtssicheres Verbot für Schottergärten her. Deshalb wollen wir den Leuten lieber zeigen, welche Freude ein schön bunter und lebendiger Vorgarten machen kann“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. „Schließlich ist der Vorgarten die Visitenkarte eines jeden Hauses und verrät auch viel über die Bewohner.“

Michael Betsch, als Bereichsleiter der Stadtverwaltung unter anderem für die städtischen Grünanlagen verantwortlich, schlägt in die gleiche Kerbe und unterstützt die Vorgarten-Offensive. „Selbst kleine Grünflächen speichern Feuchtigkeit und sind wichtig fürs Mikroklima. ‚Ganz nebenbei‘ schaffen sie als Mini-Ökosystem mehr Lebensqualität für Mensch und Tier.“ Viele Insekten seien vom Aussterben bedroht, weil sie in unserer Kulturlandschaft keine Nahrung mehr finden. Hier könne der Mensch mit verhältnismäßig einfachen Mitteln Abhilfe schaffen. „Schon ein kleines Beet mit Blumen und Kräutern kann für Insekten und auch Vögel ein Paradies sein.“