Meerbusch / Grevenbroich / Kaarst (ots)
Am Dienstag (01.06.) erhielt die Polizei Kenntnis von mehreren Betrugsversuchen per Telefon. So meldete sich am Nachmittag ein Meerbuscher, der einen Anruf einer angeblichen Mitarbeiterin eines großen Verlagshauses erhalten hatte. Man informierte ihn über einen großen Geldgewinn, der aber bald verfalle, weil er ihn noch nicht abgerufen habe. Er müsse nun schleunigst Gutscheinkarten für einen Supermarkt erwerben und die entsprechenden Nummern durchgeben, damit sein Gewinn nun freigeschaltet und überwiesen werden könne. Der 56-Jährige erkannte jedoch den Betrugsversuch, die Kriminellen gingen leer aus.
Auch in Kaarst hatten Betrüger keinen Erfolg. Hier sollte die Auszahlung eines hohen Geldgewinns an den vorherigen Erwerb von Steamkarten geknüpft werden. Die 67-Jährige ließ sich nicht von einem vermeintlichen Gewinn blenden und ging nicht auf das fadenscheinige Angebot ein.
Einer über 90-Jährigen in Grevenbroich hatte man derweil weismachen wollen, ihre Enkelin habe einen schweren Autounfall verursacht; nun benötige sie Geld zur Begleichung des Unfallschadens. Die Seniorin fiel nicht auf diesen Trick herein, sondern legte auf und kontaktierte ihre Tochter. Durch dieses vorbildliche Verhalten bewahrte sie sich selbst vor einem finanziellen Schaden.
Glück im Unglück hatte ein 79-Jähriger aus Kaarst, der bereits am Montag (31.05.) einen Anruf erhalten hatte, infolgedessen er dazu gebracht worden war, eine hohe Summe auf ein ihm fremdes Konto zu überweisen. Der Kontoinhaber jedoch konnte sich keinen Reim auf die Überweisung machen und kontaktierte seinerseits die Polizei. Dem Kaarster wurde nahegelegt, Anzeige zu erstatten, was er auch tat.
Die Kriminalpolizei hat in allen Fällen die Ermittlungen aufgenommen.
Kriminelle versuchen mit ganz unterschiedlichen Maschen, an das Geld ihrer Opfer zu kommen. Sie erfinden dramatische Geschichten, mit denen sie die Angerufenen unter Schock setzen. Wer in Sorge um die Angehörigen ist und nicht zum Nachdenken kommt, hinterfragt die Situation nicht gleich und gerät in Gefahr, zum Opfer der Betrüger zu werden. Hilfreich ist es, die Maschen der Betrüger zu kennen – und sich auch gewissen Verhaltensweisen zu vergegenwärtigen, bevor es zu einem solchen Betrug kommt. Machen Sie es den Kriminellen schwer und vergewissern Sie sich, dass Sie tatsächlich mit Ihrem/Ihrer Verwandten sprechen. Lassen Sie den Anrufer den Namen selbst nennen und rufen Sie gegebenenfalls die Person zurück, allerdings sollten Sie die Ihnen schon bekannte Nummer selbst wählen. Sie dürfen misstrauisch sein, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet! Wer ein solches Anliegen hat, könnte dies ja auch persönlich vorbringen. Kommt Ihnen ein Anruf komisch vor, legen Sie auf! Generell gilt: Informieren Sie die Polizei, wenn Sie einen verdächtigen Anruf erhalten haben oder Sie Opfer eines Betruges geworden sind, entweder über 02131-300-0 oder über den Notruf 110.
Informationen zu den gängigsten Maschen der Betrüger finden Sie in der Broschüre „Klüger gegen Betrüger“, die Sie auch online abrufen können: https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/artikel/klueger-gegen-betrueger-gemeinsam-gegen-trickbetrueger-im-einsatz