WIR SIND MEERBUSCH: *Eine Gemeinschaft - *8 Stadtteile - *unzählige Möglichkeiten

„Wir schießen uns zum Mond“

Beim Rathaussturm an Altweiber dreht sich diesmal alles ums jecke Leben im All

„Wir schießen uns zum Mond“: Bürgermeister Christian Bommers (rechts) ist von den Vorarbeiten des Bühnenmalers Günther Margielsky begeistert.

Der große Abstellraum im Keller der Realschule Osterath gleicht derzeit einem Mittelding zwischen Kunstatelier und Werkstatt: Farbtöpfe, Pinselkasten, Goldstaubdosen, Hartfaserplatten, ein goldgelber Vollmond, Sterne und Planeten, täuschend echt gemalte Raketen und allerlei Bastel-Utensilien lassen keinen Zweifel: Hier sieht es nach Arbeit aus. Mittendrin: Günther Margielsky. „Als ich das diesjährige Motto hörte, schossen mir sofort tausend Ideen durch den Kopf“, sagt der Bühnenmaler aus Osterath. „Dann ging alles ruckzuck von der Hand.“ Seit 2016 gestaltet Margielsky, der von Haus aus Maler- und Lackierermeister ist und erst spät in der Bühnenmalerei seine Leidenschaft fand, die Deko für den traditionellen Rathaussturm zur Weiberfastnacht.

„Raumschiff Sonderprice – Wir schießen uns zum Mond!“ hat das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus diesmal als Leitthema ausgegeben. Die augenzwinkernde Replik auf den Science Fiction-Serienklassiker der 1970er Jahre, das „Raumschiff Enterprise“, soll den jecken Gästen des Rathaussturms bei der Wahl ihrer Verkleidung alle Freiheiten lassen.

Bürgermeister Christian Bommers hat sein Beigeordneten-Team für das Traditionsevent kurzerhand zur galaktischen „Sonderprice-Crew“ umfunktioniert. Gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung und hunderten Jecken aus dem gesamten Stadtgebiet will die Mannschaft am Altweibertag „völlig losgelöst“ in „unendliche Weiten“ vorstoßen. Die Stadt Meerbusch, so will es das Bühnenbild von Günther Margielsky, wird nach erfolgreichem närrischen Raketenflug über die Karnevalstage die erste „Ständige Niederrheinische Vertretung auf dem Mond“ eröffnen. Standort: unmittelbar neben dem „Mare Serenitatis“, dem „Meer der Heiterkeit“.

Den Jecken und Möhnen um den Nierster Prinz Andreas Settekorn wird die Erstürmung des Bürgermeisteramtes wohl auch 2024 schwerfallen: Den Eingang zum „Raumschiff Sonderprice“ versperrt diesmal ein massives Stahlschott. „Wir werden alles tun, um die Erstürmung des Rathauses wirksam zu verhindern“, ist sich Christian Bommers sicher. „Und wir freuen uns drauf.“

Zum Ablauf am Altweiberdonnerstag

Schon ab 10.30 Uhr gibt es auf der Dorfstraße in Büderich „jecke Tön'“ und Schunkelrunden fürs Volk. Die Tanzgarden aller Meerbuscher Karnevalsvereine zeigen ihre Show- und Gardetänze der Session. Die Polizei wird die Dorfstraße dazu etwa eine Stunde lang sperren, damit die Narren freie Bahn haben. Punkt 11.11 Uhr wird Andreas Settekorn, Prinz der „Freien Herrlichkeit Nierst“, dann mit seinen Ministern und einer Schwadron „alter Weiber“ versuchen, die Rathausmacht für die tollen Tage zu erobern. Die Kinderprinzenpaare aus Nierst und Lank-Latum helfen tatkräftig mit. Zuvor gibt es wie immer ein närrisches Streitgespräch mit dem Bürgermeister. Anschließend steigt im beheizten Karnevalszelt im Rathausgarten die bunte Sturm-Party für alle. Durchs Programm führt Stadtsprecher Michael Gorgs. Der Eintritt ins Zelt ist traditionsgemäß frei für jedermann.