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Ehemalige Baggerseen bei Osterath werden wertvolles Naturrefugium im Eigentum der Stadt

Der Blick auf den größeren der beiden Seen zeigt, wie naturnah sich das Areal nach Ende der Sand- und Kiesabbauarbeiten entwickelt hat.

Meerbusch wird um ein wertvolles Naturrefugium reicher. Durch die Schenkung einer Spenderin, die namentlich nicht genannt werden möchte, ist es der Stadt gelungen, zwei ehemalige Baggerseen im Osterather Landschaftsschutzgebiet Hoterheide zu erwerben. Gerade werden die letzten vertraglichen Details abgestimmt. Der Stadtrat hatte bereits April 2025 in nichtöffentlicher Sitzung grünes Licht für das Vorhaben gegeben.

Auf dem insgesamt rund 9,4 Hektar großen See-Gelände wurden von 1976 bis 1987 Kies und Sand abgebaut. Danach blieb das Areal weitgehend sich selbst überlassen – mit erfreulichem Effekt: Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten fanden hier ein wertvolles, weitgehend ungestörtes Rückzugsgebiet. Seit 2011 nutzt zudem die Anglergilde Osterath die Gewässer als Pächter. Seit 2019 sind die beiden Seen im Freiflächenentwicklungskonzept der Stadt Meerbusch von 2019 als so genannter „Lupenraum“ definiert, auf dessen Entwicklung besonderes Augenmerk gelegt werden soll. Konkrete planerische Ansatzpunkte gab es dazu bislang noch nicht, jetzt sind die Karten neu gemischt.

Ausdrücklicher Herzenswunsch der Spenderin ist es, das von Grünland und Äckern umgebene Areal naturnah zu erhalten, aber zugleich auch ökologisch weiterzuentwickeln. Angedacht ist unter anderem, Uferbereiche durch Flachwasser- und Röhrichtzonen aufzuwerten und nicht standortgerechte Pflanzen (Neuphyten) nach und nach zu ersetzen. Ein detailliertes Konzept dazu entsteht gerade in Zusammenarbeit der Stadt mit der Biologischen Station des Rhein-Kreises Neuss.

„Ich bin sehr glücklich, dass es uns gelungen ist, dieses Projekt in einem umfassenden Vertragswerk abzusichern“, so Bürgermeister Christian Bommers. „Die finanzielle Unterstützung der Spenderin versetzt uns darüber hinaus in die Lage, aus dem wunderschönen Areal Schritt für Schritt ein Meerbuscher Naturschutzgebiet besonderen Ranges zu machen.“ Das Gesamtprojekt ist auf einen Zeitraum von 30 Jahren angelegt. Für Erholungssuchende könnte es in Teilbereichen eine behutsame Erschließung – zum Beispiel für Spaziergänger – geben. Weitere Freizeitaktivitäten aber sollen künftig zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt deutlich eingeschränkt werden. Wie das gelingen könnte, wird im weiteren Verlauf der Planungen geklärt. Der Pachtvertrag mit den Angelverein wird – angepasst an die vorrangigen Naturschutzbelange –  übernommen.