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Jahresbilanz der Einsätze

Einsatzbilanz 2022.

Die Feuerwehr Meerbusch blickt zufrieden auf die vergangene Silvesternacht. Insgesamt kam es im Stadtgebiet zu 5 Brandeinsätzen, jedoch allesamt kleineren Umfangs, so dass diese von den angerückten Kräften binnen kürzester Zeit gelöscht werden konnten.

Der letzte größere Einsatz des Jahres 2022 ereignete sich am Silvestertag gegen 13:00, als Passanten bemerkten, dass aus einer Wohnung an der Uerdinger Straße in Lank Rauch dringt. Die Leitstelle entsandte nach Eingang des Notrufs sofort die hauptamtlichen Wache sowie die Löschzüge Lank, Bösinghoven, Nierst und Langst-Kierst zur Einsatzstelle. Vor Ort stellte sich heraus, dass in der Wohnung ein Mülleimer brannte, welcher umgehend mit einem Strahlrohr abgelöscht werden konnte. Die Suche nach Personen in der Wohnung verlief zum Glück negativ. Dem glimpflichen Verlauf des Einsatzes kam ebenfalls zugute, dass sich in der Wohnung praktisch keine Einrichtungsgegenstände befanden, die ebenfalls hätten Feuer fangen können.

Im Kontrast zur Silvesternacht steht das Gesamtjahr 2022, welches für die Feuerwehr Meerbusch mit insgesamt 786 Alarmierungen wie bereits in den vergangenen Jahren einen Einsatzrekord bedeutete, so waren es 2021 706 Einsätze und im Jahr 2020 701. Zum Vergleich – noch vor 10 Jahren lagen die Einsatzzahlen im Mittel bei etwa 400 pro Jahr.

Die Einsätze lagen zu 70% im Bereich der technischen Hilfe, bei 17% handelte es sich um einen Brandeinsatz und bei 33% lag ein Fehlalarm vor, z.B. durch die Fehlauslösung einer Brandmeldeanlage oder dadurch, dass sich die Situation nach Eintreffen der Feuerwehr als weniger gefährlich entpuppte, als zunächst angenommen. Die hohe Anzahl der technischen Hilfeleistungen lässt sich einerseits auf zwei durchgezogene Sturmtiefs mit mehreren Dutzend Einsätzen zurückführen, zum anderen wurde die Feuerwehr in 2022 zu einer Vielzahl von Hilfeleistungen nach Verkehrsunfällen gerufen, zum Beispiel um Ölaustritte zu beseitigen oder die Arbeit des Rettungsdienstes zu unterstützen.

Aber nicht nur quantitativ, auch qualitativ war 2022 ein besonderes Jahr für die Feuerwehr. Es war so gut wie alles an Einsätzen dabei, was die Feuerwehr an Aufgaben zu bewältigen hat.

Der erste große Einsatz in 2022 ereignete sich am 08. Februar, die Feuerwehr wurde gegen 18:30 Uhr zu einem Brandereignis nach Meerbusch Strümp in das Wohnviertel Alt Schürkesfeld gerufen. Was zunächst als unklare Rauchentwicklung gemeldet wurde entwickelte sich bereits auf der Anfahrt der ersten Kräfte mit zunehmender Rauchentwicklung im Dachstuhl eines Einfamilienhauses zu einem Großbrand.

Zunächst leitete die Feuerwehr eine Brandbekämpfung im Inneren des Gebäudes ein und bereitete parallel einen Löschangriff über die Drehleiter vor. Nachdem sich die Flammen rasant auf einen Großteil des Dachstuhls ausgebreitet hatten, wurde der Atemschutztrupp wieder aus dem Gebäude abgezogen und der Band vom Korb der Drehleiter durch die Öffnungen der heruntergefallenen Ziegel gelöscht. Weitere Strahlrohre wurden von der Rückseite des Gebäudes aus dem Garten eingesetzt. Nur knapp 3 Monate später ereignete sich in direkter Nachbarschaft ein weiterer Dachstuhlbrand, der von einem Blitzschlag ausgelöst wurde. Bei Eintreffen brannte der Dachstuhl im Firstbereich. Sofort wurde die Drehleiter der hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Meerbusch in Stellung gebracht und ein Außenangriff mit einem Trupp unter Atemschutz im Korb durchgeführt. Gleichzeitig öffnete der eingesetzte Trupp ein Teil des Daches, um besser an den Brandherd zu gelangen.

Dunkle Rauchwolken wiesen den Einsatzkräften am 07.07. den Weg, als eine Gartenlaube in der Nähe des Friedhofs in Brand geraten war. Als die ersten Feuerwehrmänner an der Einsatzstelle ankamen stand die Gartenlaube bereits im Vollbrand und eine schwarze Rauchwolke war weithin sichtbar. Auf Grund der engen Straße am Friedhofsweg und der Lage der Gartenlaube inmitten anderer Parzellen gingen die Einsatzkräfte von zwei Seiten mit drei C-Rohren zur Brandbekämpfung vor und setzten mehrere Trupps unter Atemschutz ein. Um die Wasserversorgung für die Löscharbeiten sicher zu stellen, mussten mehrere hundert Meter B-Schläuche zum nächsten Unterflurhydranten gelegt werden.

Zu den anspruchsvollsten Einsätzen für die Feuerwehr zählt die Rettung von Personen, die aufgrund eines Unfallgeschehens im Fahrzeug eingeklemmt sind. In Meerbusch war dies in 2022 zweimal der Fall. Am 04.07. bemerkte aus ungeklärter Ursache der Fahrer eines Skoda Fabia ein Stauende zu spät und prallte auf das Heck eines Getränkelasters. n Folge des Aufpralls wurde der Fahrer in seinem Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Zusammen mit dem Rettungsdienst kümmerten sich die ersten Einsatzkräfte der Feuerwehr um die verletzte Person und die Unfallzeugen und bereiteten gleichzeitig die Menschenrettung aus dem stark beschädigten Fahrzeug vor. Hierzu trennten die Rettungskräfte mit hydraulischem Rettungsgerät das Fahrzeugdach ab und zogen den Fahrer anschließend auf einem speziellen Rettungsbrett über das Heck aus dem Fahrzeug. Nach einer kurzen Behandlung durch den Notarzt im Rettungswagen wurde der Patient zur weiteren Versorgung in ein Krankenhaus gebracht.

Am 17.08. wurde die Feuerwehr Meerbusch mit dem Stichwort „Verkehrsunfall – Person eingeklemmt“ auf die A57, Fahrtrichtung Köln gerufen. Vor Ort stellte sich heraus, dass ein PKW in der Tangente zur A52 von der Fahrbahn abgekommen und „kopfüber“ ca. 5 m tief in ein Regenrückhaltebecken gestürzt war. Nachdem die Feuerwehr die Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr gesichert und den Brandschutz sichergestellt hatte, mussten zunächst umfangreiche Maßnahmen ergriffen werden, dass die Kräfte den PKW über die steile Böschung überhaupt erreichen konnten. Die Person konnte dann schnell befreit werden. Im weiteren Verlauf unterstützte das Personal der Feuerwehr den Rettungsdienst und ermöglichte den schnellen und schonenden Abtransport des schwerverletzten Fahrers durch das In-Stellung-bringen einer Drehleiter, an deren Korb eine Krankentrage befestigt wurde.

Glücklicherweise nicht eingeklemmt wurde der Fahrer eines LKW, der am frühen Morgen des 23.03. auf der A44 die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und seitlich in die Böschung stürzte. Hier war die Aufgabe der Feuerwehr die Abwendung einer Gefahr für die Umwelt, da der mehrere hundert Liter fassende Dieseltank leck geschlagen war. Mittels Spezialpumpen wurde der Kraftstoff in mitgebrachte Tanks umgepumpt. Hierbei eine Kuriosität am Rande: Auf den Tag genau 5 Jahren zuvor verunglückte ein LKW des gleichen Unternehmens in gleicher Weise an der gleichen Stelle.

Diese Beispiele zeigen, dass sich die Feuerwehr Meerbusch in 2022 erneut alle an sie gestellten Herausforderungen gemeistert hat und die Bürger sich im abgelaufenen Jahr – wie auch in der Zukunft – darauf verlassen konnten und können, an 365 Tagen zu jeder Uhrzeit qualifizierte Hilfe in Notlagen von der Feuerwehr Meerbusch zu erhalten.