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Meerbuscher Delegation von eindrucksvoller Reise in die Partnerstadt Fouesnant zurück

Baustein der deutsch-französischen Freundschaft seit fünfeinhalb Jahrzehnten.

Mit vielen nachhaltigen Eindrücken ist Bürgermeister Christian Bommers jetzt von seiner dreitägigen Reise in Fouesnant zurückgekehrt. Es war Bommers‘ erster offizieller Besuch in Meerbuschs bretonischer Partnerstadt im Amt als Bürgermeister. Eine rund 60-köpfige Delegation mit Freundinnen und Freunden der Partnerschaft begleitete ihn an die Atlantikküste. „Es waren wunderbare und ganz besondere Tage für uns alle“, so Bommers. „Die schon sprichwörtliche Gastfreundschaft der Menschen in Fouesnant und die herzliche Aufnahme in den Gastfamilien waren einfach überwältigend.“ Anlass des deutsch-französischen Treffens war das 55-jährige Bestehen der „Jumelage“, die im Jahr 1968 zwischen der damals noch selbständigen Gemeinde Strümp und der Gemeinde Fouesnant geschlossen wurde und 1970 in die Trägerschaft der Stadt Meerbusch überging.

Bürgermeister Christian Bommers und Fouesnants Bürgermeister Roger Le Goff
Die geselligen Picknicks mit den Gastfamilien gelten in Fouesnant als legendär.

Neben den bekannt herzlichen und geselligen Begegnungen im Kreise der bretonischen Freunde und einem großen Festakt zum 55-jährigen Bestehen war der Aufenthalt diesmal vom Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945 geprägt. Der 8. Mai ist in Frankreich ein traditioneller nationaler Feiertag, im ganzen Land gibt es Gedenkveranstaltungen. Fouesnants Bürgermeister Roger Le Goff hatte seinen Amtskollegen eingeladen, zu diesem Anlass aus deutscher Sicht am Ehrenmal über das Thema Krieg und deutsch-französische Versöhnung zu sprechen. „Eine Ehre und zugleich ein bewegender Moment für mich“, so Bommers.

Gedenken am Ehrenmal mit den Namen der Kriegsopfer aus Fouesnant – (von links) Bürgermeister Christian Bommers, ein Übersetzer und Fouesnants Bürgermeister Roger Le Goff
Gedenkfeiern zum 8. Mai werden in Frankreich generell von Militärformationen begleitet.

Die tiefen Wunden, die der Zweite Weltkrieg geschlagen hatte, verheilten nach 1945 bekanntlich nur langsam. Die Versöhnung mit dem Kriegsaggressor Deutschland, der unendlich viel Unheil, Tod und Not über die Welt gebracht hatte, fiel schwer. „Dennoch bot das Kriegsende auch eine enorme Chance – die Chance auf einen Neubeginn in einem modernen, demokratischen und freien Europa“, so Bommers in seiner Rede zur Gedenkfeier. „Ohne ein mutiges aufeinander Zugehen, ohne den menschlichen Willen zu Verzeihung und Versöhnung aber wäre dieser Neubeginn nicht möglich gewesen.“

Dazu erinnerte er an die Unterzeichnung des „Vertrages über die Deutsch-Französische Freundschaft“, den Frankreichs Präsident Charles de Gaulle und Altkanzler Konrad Adenauer am 22. Januar 1963 in Paris unterzeichneten. „Diese beiden großen Europäer ermutigten die Menschen in Frankreich und in Deutschland damals, mutig aufeinander zuzugehen und sich zu versöhnen“, so Bommers. Mit Erfolg: Die Freundschaft und die vielen Begegnungen der Menschen aus Fouesnant und Meerbusch seien ein kleiner, aber wichtiger Baustein für ein europäisches Miteinander in Frieden und Freiheit.

Für Christian Bommers gibt es deshalb keinen Zweifel: „Wir dürfen stolz sein auf unsere Städtepartnerschaft, die jetzt schon fünfeinhalb Jahrzehnte überdauert. Sie ist es wert, weiter aktiv gelebt zu werden. Ich kann nur jeden ermutigen, mitzumachen und Fouesnant kennenzulernen.“ Eine Urlaubsreise an die bretonische Atlantikküste sei dazu ein schöner Anfang. „Jeder, der sich in Fouesnant als Meerbuscher zu erkennen gibt, wird herzlichst empfangen.“