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Stadt kürt wieder Meerbuschs Vorgärten des Jahres: Bunte, naturnahe Vielfalt statt schottergrauer Steinwüsten

Mitmachen und gewinnen: Gartencenter ziehen mit und stiften attraktive Preise

Einheimische Blühstauden locken auch farbenprächtige Schmetterlinge wie das Tagpfauenauge (links) oder den Kaisermantel in den Vorgarten.

Auch in Meerbusch gibt es immer mehr „Schottergärten“. Fatal ist: Die versiegelten Flächen sind ökologisch wertlos, biologisch tot und mikroklimatisch bedenklich. Durch das Fehlen von Pflanzen wird weder Sauerstoff produziert, noch Feinstaub gebunden. Bei Sonneneinstrahlung heizen sich die „Steinwüsten“ auf und strahlen die Hitze in die Umgebung ab. Und: Entgegen landläufiger Auffassung sind Schottergärten nicht pflegeleicht: Zwischen den Steinen setzen sich Samen fest, Unkraut sprießt, totes Laub und Dreck sammelt sich.

Im eigenen (Vor-)garten Insekten zu beobachten, ist ein faszinierendes Erlebnis. Die Blüten des Eisenkrauts locken auch Bienen und Hummeln an.

Klima- und Insektenschutz gleich vor der Haustür

Aber es geht auch anders: „Ein Vorgarten mit heimischen Blumen, Stauden und Gehölzen bietet Bienen, Schmetterlingen und Insekten jeder Art wertvollen Lebensraum und verlangt viel weniger Pflege als manche vermuten“, sagt Michael Betsch, als Bereichsleiter der Stadtverwaltung unter anderem verantwortlich für die städtischen Grünanlagen. „Selbst kleine Grünflächen speichern Feuchtigkeit und sind wichtig fürs Mikroklima. ‚Ganz nebenbei‘ schaffen sie als Mini-Ökosystem mehr Lebensqualität für Mensch und Tier.“ Viele Insekten seien vom Aussterben bedroht, weil sie in unserer Kulturlandschaft keine Nahrung mehr finden. Hier könne der Menschen mit verhältnismäßig einfachen Mitteln Abhilfe schaffen. „Schon ein kleines Beet mit Blumen und Kräutern kann für Insekten und auch Vögel ein Paradies sein.“

Bis 18. September Vorgartenfotos einsenden

Die Stadt Meerbusch begegnet dem unerfreulichen Trend zu Schotter und Kies im Garten nicht allein mit den begrenzten Mitteln der Bauordnung. „Das Baurecht in NRW gibt leider noch kein Verbot für Schottergärten her. Deshalb wollen wir den Leuten lieber zeigen, welche Freude ein schön bunte und lebendige Vorgarten machen kann“, sagt Stadtsprecher Michael Gorgs. „Schließlich ist der Vorgarten die Visitenkarte eines jeden Hauses und verrät auch viel über die Bewohner.“

Im Zuge dessen hat die Stadt nach der erfolgreichen Premiere 2021 zum zweiten Mal den Wettbewerb „Meerbuschs Vorgärten des Jahres“ ausgeschrieben. Bis 18. September 2022 haben die Teilnehmer Zeit, eine E-Mail mit zwei bis drei aussagekräftigen Fotos, die Gestaltung und Charakter des Vorgartens dokumentieren, an die Adresse gartenfreude@meerbusch.de zu senden. Die Fotos – gern auch aus verschiedenen Blüh-Phasen des Sommers – sollten jeweils 2 bis 3 Megabyte groß sein. Ein kurzer erklärender Text kann die Bewerbung abrunden. „Dann noch den vollständigen Namen und Adresse hinzufügen, und es kann losgehen“, so Gorgs. „Letztes Jahr haben wir immens viel Zuspruch für die Wettbewerbsidee bekommen. 60 Gartenbesitzer haben sich beworben. Wir sind guter Dinge, dass es dieses Jahr noch mehr werden.“ Eine Fachjury um Bürgermeister Christian Bommers wird die Bewerbungen sichten, nach Insektenfreundlichkeit, Naturnähe und Vielfalt bewerten und die Gewinner persönlich mit einer Urkunde auszeichnen.

Gartencenter unterstützen den Wettbewerb

Dazu gibt es wieder attraktive Preise zu gewinnen. Die vier großen Meerbuscher Gartencenter Bogie, Selders, Jentjens und Wantikow unterstützen den Wettbewerb und haben spontan wieder Sponsoring zugesagt. Neu hinzugekommen sind der Landschafts- und Gartenbaubetrieb Terra Viridis sowie die Baum- und Rosenschulen Schubert. Den Besitzern der sechs schönsten Vorgärten winken Einkaufsgutscheine der Sponsoren und eine Gartengrundpflege im Wert von je 250 Euro. Auf weitere Teilnehmer wartet moderne Fachliteratur mit praktischen Tipps und Pflanzempfehlungen zur naturnahen Gartengestaltung. Info-Material der Stadt dazu liegt  in Kürze auch in den Bürgerbüros und öffentlichen Einrichtungen der Stadt sowie bei den Gartencentern aus.