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Bilanz der Silvesternacht & Jahresrückblick 2024

Die Feuerwehr Meerbusch blickt – wie schon in den vergangenen Jahren – auf eine ruhige Silvesternacht zurück. Gegen 01:30 rückte die hauptamtliche Wache zur Insterburger Straße in Osterath aus, dort brannte ein Mülleimer. Weitere Einsätze waren nicht zu verzeichnen. Die feuchten Witterung der vergangenen Tage und Wochen hat sicherlich dazu beigetragen, dass es zu keinen Bränden von Hecken oder Gebüschen kam, in die sich fehlgeleitetes Feuerwerk verirrt hat. Für den letzten größeren Einsatz sorgte ein Adventsgesteck in Büderich, welches sich am Nachmittag des 30.12. entzündete.

Im abgelaufenen Jahr 2024 rückten die Feuerwehr Meerbusch zu insgesamt 734 Einsätzen aus. Damit wird die Rekordzahl aus dem Jahr 2022 (785) zwar nicht ganz erreicht, jedoch wurde Meerbusch 2024 von größeren Unwetterlagen verschont, die in der Statistik der vergangenen Jahre mit bis zu 100 zusätzlichen Einsätzen zu Buche schlagen. Darüber hinaus sorgte der relativ feuchte Sommer dafür, dass es zu recht wenigen trockenheitsbedingten Gehölz- und Waldbränden kam. Auch in 2024 bestätigte sich, dass das Einsatzaufkommen im Verlauf der Jahre für die Feuerwehr beständig ansteigt – noch von 10 Jahren lag die jährliche Gesamteinsatzzahl bei nur rund der Hälfte des heutigen Werts.

Insgesamt 108 Mal wurde die Feuerwehr zu Bränden gerufen, bei 380 Einsätzen war eine technische Hilfeleistung erforderlich und 201 Einsätze sind als Fehlalarm verzeichnet. 45 verbleibende Einsätze lassen sich keiner genauen Kategorie zuordnen. Diese Zahlen entsprechen denen der vergangenen Jahre. Die meisten Einsätze verzeichnete die Feuerwehr im Januar und März – die einsatzreichsten Wochentage waren Mittwoch und Freitag.

Neben einer Vielzahl von kleineren Bränden hatte die Feuerwehr Meerbusch 2024 auch mehrere sog. Kellerbrände zu bekämpfen, die aufgrund der enormen Hitzeentwicklung, der hohen Brandlast durch gelagerte Gegenstände sowie der eingeschränkten Sicht für die Einsatzkräfte zu den anspruchsvollsten Aufgaben gehören.

In den frühen Morgenstunden am 21.03. wurde die Feuerwehr Meerbusch auf die Necklenbroicher Straße in Büderich alarmiert. Dort hatte ein Rauchmelder ausgelöst und auch eine Verrauchung in einer Wohnung war feststellbar. Bei Eintreffen der ersten Kräfte hatten bereits alle Bewohner – durch das Piepsen der Rauchmelder gewarnt – das Gebäude verlassen, so dass sich die Feuerwehr auf die Brandbekämpfung im Keller konzentrieren konnte. Mit insgesamt 2 Strahlrohren und mehreren Atemschutztupps konnte das Feuer dann binnen weniger Minuten gelöscht werden. Die Nachlöscharbeiten gestalteten sich Aufwändig, da sich in den Kellerräumen eine enorme Wärme gestaut hatte, die nur langsam durch das Belüften mit Hochleistungsventilatoren ins Freie abgeleitet werden konnte.

Ebenfalls in Büderich und ebenfalls in einem Keller brannte es in der Nacht des 29.04. Bei Eintreffen war eine starke Rauchentwicklung aus dem Kellergeschoss eines Gebäudes in der Hindenburgstraße wahrnehmbar. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch Personen in dem Brandobjekt befanden, wurden im Verlauf mehrere Trupps unter Atemschutz in das mehrgeschossige Haus geschickt. Nach einiger Zeit erreichte ein Trupp unter massiv erschwerter Sicht den Brandraum und brachte das Feuer schnell unter Kontrolle. Die Nachlösch- und Entrauchungsarbeiten zogen sich noch mehrere Stunden hin.

Am 30.11.2024 kam es in Bösinghoven im Haselweg zu einem Brand Keller im Keller eines Wohnhauses. Bereits auf der Anfahrt konnten die anrückenden Kräfte Rauchschwaden aufsteigen sehen. Nach Eintreffen der ersten Fahrzeuge konnte ein Kellerbrand bestätigt werden, der Brandrauch hatte sich aber bereits im gesamten Haus ausgedehnt. Die anwesenden Hausbewohner und ein Hund hatten das Brandhaus bereits vor Eintreffen der Feuerwehr verlassen. Sofort begann die Feuerwehr mit der Brandbekämpfung und konnte das Feuer schnell unter Kontrolle bringen.

Rund die Hälfte der jährlichen Einsätze fallen in den Bereich der technischen Hilfeleistung, für die Feuerwehr Meerbusch bedeutet dies in der Regel, Personen nach Unfällen auf den zahlreich vorhandenen Verkehrswegen zur Hilfe zu kommen.

Am 18. Januar hatte sich auf der A57 etwa 150 Meter vor der Ausfahrt zum Rastplatz „Geismühle“ ein LKW überschlagen und auf dem Dach zum liegengeblieben. Die ersten Kräfte, die am LKW eintrafen, konnten schnell Entwarnung geben. Der Fahrer des LKW konnte sich selbstständig aus der stark deformierten Fahrerkabine befreien und wurde durch den Rettungsdienst versorgt.

Ein weiterer Unfall mit einem LKW hatte am 18.07. für den Fahrer schwerwiegendere Folgen, da er bei einem Auffahrunfall in seinem Fahrzeug eingeklemmt wurde. Am Einsatzort begann die Feuerwehr mit einer schnellen, zeitkontrollierten Rettung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst durchgeführt wurde. Mehrere Rettungszylinder wurden eingesetzt, um den eingeklemmten Fahrer aus der LKW-Kabine zu befreien. Die Autobahn wurde für den Zeitraum der Patientenbefreiung voll gesperrt, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.

Am frühen Abend des 10.06. stürzte in Büderich ein Baum auf eine Straßenbahn, die mit knapp 100 Personen besetzt war. Die Feuerwehr Meerbusch traf schnell am Einsatzort ein und stellte fest, dass die Straßenbahn am Stromabnehmer stark beschädigt und nicht mehr fahrbereit war. Nach Rücksprache mit der Rheinbahn wurde Kontakt zum Bahnfahrer hergestellt und es gab keine Verletzten.Die Einsatzkräfte erdeten die Oberleitungen mit speziellem Gerät und sperrten die Strecke, bevor sie mit der Entfernung des Baumes begannen. Hierbei kamen zwei Kettensägen zum Einsatz. Alle Personen wurden sicher aus der Straßenbahn evakuiert und in einen bereitstehenden Bus der Rheinbahn begleitet. Nachdem die Bahn vollständig geräumt, vom Baum befreit und die Strecke kontrolliert war, wurde die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr wiederhergestellt. Der Einsatz wurde anschließend an die Betriebsleitung der Rheinbahn übergeben, die mit ihrem Rüstzug ebenfalls zur Einsatzstelle alarmiert wurde.

Am 22.08. gegen 12:00 wurde die Feuerwehr Meerbusch zu einem unter einer umgestürzten Bau-Schalung eingeklemmten Bauarbeiter alarmiert.Beim Eintreffen der ersten Kräfte hat sich ein leicht verletzter Bauarbeiter bereits eigenständig befreien können, der zweite, schwer verletzte Bauarbeiter lag noch immer unter dem umgestürzten Bauteil. Durch die enge Zusammenarbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst konnte dieser Patient schnell unter der Betonschalung hervorgezogen werden. Für die Rettung aus der Baugrube bedienten sich die Feuerwehr der sogenannten „Unterflurrettung“, bei der eine Drehleiter auf ihren Stützen geneigt wird, um den Leiterpark unter das reguläre Straßenniveau zu manövrieren.

Der mit 14 Stunden längste Einsatz in 2024 – und damit auch der längste Einsatz in der Geschichte der Feuerwehr Meerbusch ereignete sich am 31.01., als ein Gefahrgut-LKW um kurz nach 13 Uhr im Autobahnkreuz Meerbusch beim Wechsel von der A44 auf die A57 in Richtung Krefeld von der Fahrbahn abkam. Der Lastwagen stürzte eine Böschung hinunter und kam auf der Seite zum Liegen. Der Fahrer erlitt leichte Verletzungen und wurde in ein umliegendes Krankenhaus gebracht. Die Bergung der Chemikalien gestaltete sich schwierig, da unterschiedliche Chemikalien im LKW miteinander reagierten und es zu einer Rauchentwicklung kam. Es wurde ein Dekontaminationsplatz eingerichtet, um die Einsatzkräfte nach ihrem Einsatz im und am LKW zu reinigen.