WIR SIND MEERBUSCH: *Eine Gemeinschaft - *8 Stadtteile - *unzählige Möglichkeiten

Neue Partnerschaftsschilder an den Stadtgrenzen demonstrieren Solidarität mit Fastiv

Wer auf einer der 14 Hauptzufahrtsstraßen die Meerbuscher Stadtgrenze passiert, sieht es nun auch Schwarz auf Weiß: Nach Fouesnant in der Bretagne und Shijonawate im japanischen Bezirk Osaka ist nun auch Meerbuschs jüngste Partnerstadt Fastiv ganz offiziell auf den Ortseingangsschildern eingetragen. Die Partnerschaft mit der 46.0000-Einwohner-Kommune, die gut 60 Kilometer südöstlich von Kiew am Fluss Unawa liegt, wurde am 1. Februar 2024 besiegelt.

„Wir pflegen zu unseren Freunden in Fastiv ein sehr herzliches Verhältnis – auch wenn die Situation im Kriegsgebiet derzeit noch keine offiziellen Partnerschaftsbesuche zulässt“, so Bürgermeister Christian Bommers. „Die Dankbarkeit auf ukrainischer Seite ist ebenso groß wie Hoffnung, dass wir eines Tages ohne die stete Bedrohung des Krieges im Frieden den direkten Austausch von Mensch zu Mensch starten können.“ Dass Fastiv nun auch an jedem Meerbuscher Stadteingangsschild mit Namen zu lesen ist, sei ein deutliches Zeichen der Solidarität.

Rund 600 Männer, Frauen und Kinder aus der Ukraine und speziell auch aus Fastiv hatten seit dem russischen Überfall im Februar 2022 in Meerbusch Zuflucht gefunden, ein Großteil in Privatunterkünften. Die Meerbuscher Hilfsbereitschaft blieb in Fastiv nicht unbemerkt. Schon im Juli 2022, knapp fünf Monate nach Kriegsausbruch, ging im Meerbuscher Rathaus ein Brief ein, in dem sich Fastivs Bürgermeister Mykhailo Netiazhuk für die herzliche Aufnahme seiner geflüchteten Landsleute bedankte. Zugleich stellte er die Frage, ob es möglich sei, einen praktischen Austausch aufzubauen und möglicherweise eine Städtepartnerschaft zu schließen. Die Idee stieß in Meerbusch durchweg auf Zustimmung. Bei einem Besuch Nethiazhuks in Meerbusch im Dezember 2022 besprachen die beiden Bürgermeister erste Ideen, wie eine Meerbuscher Unterstützung beim Wiederaufbau, aber auch ein kultureller Austausch zwischen unseren beiden Städten aussehen könnten.

Schon zum Weihnachtsfest 2022 und zum Europatag 2023 tauschten die beiden städtischen Musikschulen Video-Konzerte aus. Wenig später gelang es, einen Besuch von 14 Musikschülerinnen und sechs Betreuern aus Fastiv in Meerbusch zu realisieren. „Die ersten Begegnungen waren von großer Herzlichkeit geprägt und haben Gäste und Gastgeber gleichermaßen sehr bewegt“, so Christian Bommers. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Meerbusch hilft“ wurden Hilfslieferungen mit Lebensmitteln, Hygiene-Artikeln, Kleidung und Medikamenten nach Fastiv vorbereitet. Die Stadt Meerbusch hat den Partnerstädtern zudem einen Lkw aus dem Fuhrpark des städtischen Bauhofs zur Verfügung gestellt, der bei Aufbauarbeiten eingesetzt werden kann.

Mittlerweile hat sich auch ein „Initiativkreis Meerbusch-Fastiv“ zusammengeschlossen, in dem sich Bürgerinnen und Bürger, die sich der ukrainischen Partnerstadt Fastiv verbunden fühlen und die Städtefreundschaft unterstützen möchten, einbringen. In verschiedenen Themen- und Interessengruppen werden gemeinsame Projekte und Aktionen organisiert, um den Austausch lebendig zu gestalten. Um die Arbeit des Initiativkreises auch rechtlich und organisatorisch zu stärken, wurde aus seiner Mitte der „Förderverein Städtepartnerschaft Meerbusch-Fastiv e.V.“ gegründet. Vorsitzender des Vereins ist der Meerbuscher Dirk Thorand. Engagierte Mitwirkende sind jederzeit willkommen.