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„Op dem Maat stonn de Buure“: Beim Rathaussturm an Altweiber dreht sich diesmal alles um das bunte Treiben auf dem Wochenmarkt

Der große Abstellraum im Keller der Realschule Osterath gleicht derzeit einem Mittelding zwischen Kunstatelier und Werkstatt: Farbtuben, Pinselkasten, Hartfaserplatten und allerlei Bastel-Utensilien lassen keinen Zweifel: Hier sieht es nach Arbeit aus. Ein paar Marktstand-Attrappen mit purpurroten Tomaten, Kunstblumen und allerlei Gemüse, täuschend echt aussehende Eichenfässer und das runde Mottoschild sind schon fast fertig. Mittendrin: Günther Margielsky. „Als ich das diesjährige Motto hörte, schossen mir wie immer sofort tausend Ideen durch den Kopf“, sagt der Bühnenmaler aus Osterath.

Seit 2016 gestaltet Margielsky, der von Haus aus Maler- und Lackierermeister ist und erst spät in der Bühnenmalerei seine Leidenschaft fand, die Deko für den traditionellen Rathaussturm zur Weiberfastnacht. „Op dem Maat stonn de Buure!“ hat das Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Rathaus diesmal als Leitthema ausgegeben. Ideengeber war der gleichnamige Karnevalsklassiker der Band „De Räuber“ aus dem Jahr 1993. Ganz gleich ob Gemüsebauer, Fischmann, Blumenfrau, Käsehändler oder schlicht Kartoffel – der heitere Blick ins bunte Treiben auf den Meerbuscher Wochenmärkten birgt so manche Anregung für ein passendes Kostüm.

Bürgermeister Christian Bommers hat über seine Verkleidung noch nichts verraten – dass es in irgendeiner Form mit Landwirtschaft zu tun haben könnte, gilt im Rathaus aber als offenes Geheimnis. Gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen aus der Stadtverwaltung und hunderten Jecken aus dem gesamten Stadtgebiet wird Bommers am Altweibertag die Schlüsselgewalt übers Rathaus auf Biegen und Brechen verteidigen. Den Jecken und Möhnen um den Nierster Prinz Lukas Bongartz wird die Erstürmung des Bürgermeisteramtes wohl entsprechend schwerfallen: Der Eingang zum Rathaus wird passend zum Thema rustikal verbarrikadiert. „Wir werden alles tun, um die Erstürmung wirksam zu verhindern“, ist sich Christian Bommers sicher. „Und wir freuen uns drauf.“

Zum Ablauf am Altweiberdonnerstag

Schon ab 10.30 Uhr gibt es auf der Dorfstraße in Büderich „jecke Tön'“ und Schunkelrunden fürs Volk. Die Tanzgarden aller vier Meerbuscher Karnevalsvereine zeigen ihre Show- und Gardetänze der Session. Die Polizei wird die Dorfstraße dazu etwa eine Stunde lang sperren, damit die Narren freie Bahn haben. Punkt 11.11 Uhr wird Lukas Bongartz, Prinz der „Freien Herrlichkeit Nierst“, dann mit seinen Ministern und einer Schwadron „alter Weiber“ versuchen, die Rathausmacht für die tollen Tage zu erobern. Die Kinderprinzenpaare aus Nierst und Lank-Latum helfen tatkräftig mit. Zuvor gibt es wie immer ein närrisches Streitgespräch mit dem Bürgermeister. Anschließend steigt im beheizten Karnevalszelt im Rathausgarten die bunte Sturm-Party für alle. Der Eintritt ins Zelt ist traditionsgemäß frei für jedermann.